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Herbstgrasmilben beim Pferd: Befall erkennen und richtig handeln!

Herbstgrasmilben sind klein, jedoch von Mensch und Tier gefürchtet: Ihr Biss ruft äußerst unangenehmes Jucken hervor. Handelt man jetzt nicht oder nicht richtig, kann sich die Wunde schnell entzünden. Deshalb sollten Sie als Pferdebesitzer alles über das Spinnentier wissen: Wo es lauert und was Sie beim Befall tun können. Auch Vorbeugen ist möglich!


Trotz ihres Namens zählen die Herbstmilben zu den Spinnentieren. In ihrer Entwicklung durchlaufen sie einen Zyklus, bei dem auf Eier die Larven folgen. Erst später werden aus Larven Milben. Obwohl es häufig gleichgesetzt wird, geht es bei unserem Thema um die Larven: Nur in diesem Stadium nähern sich die Tiere in räuberischer Absicht allen Arten von Säugetieren. Denn sie sind Parasiten und brauchen darum einen Wirt. Dies kann ein Mensch sein, aber auch ein Pferd. Ihr bevorzugter Aufenthaltsort ist Gras, an dessen Halmen sie bis ganz nach oben klettern. Dort, in 5 - 20 cm Entfernung vom Boden, warten sie auf mögliche Wirtstiere. Ist eines in Reichweite, lassen sich die Herbstgrasmilben darauf fallen.


Weitere Namen für die Herbstgrasmilbe:

> Erdlaus

> Pfirsichlaus

> Heumilbe

> Herbstmilbe

> Grasmilbe

Die ersten Larven sind schon ab Juli aktiv, am wohlsten fühlen sie sich aber im Herbst, wenn die Temperaturen fallen. Bei weniger als 16 Grad Celsius und steigender Luftfeuchtigkeit herrschen ideale Bedingungen. Ihre Zeit geht zu Ende, wenn der erste Bodenfrost einsetzt, daher auch die Namen mit Herbstbezug. Aus demselben Grund hat sich bei Menschen der Begriff "Erntekrätze" eingebürgert.



Was tut die Herbstgrasmilbe?


Die Larven der Herbstgrasmilben finden sich in Waldesnähe, nah an Gewässern und mitten auf der Weide.

Charakteristisch ist daher ein Befall nach dem Grasen oder Reiten am Wald entlang. Hat Ihr Pferd eine oder mehrere Milben eingesammelt, merken Sie dies aber erst oft Tage später: Grasmilben Larven belagern bis zu fünf Tage lang ihren Wirt. In dieser Zeit fressen sie Lymphe sowie Zellsäfte. Dazu ritzen sie zunächst mit ihren Kieferklauen die Pferdehaut ein. Anschließend sondern sie ein Sekret ab, welches die Haut aufweicht, sodass sie "in das Innere" kommen. Sofortige Folgen des Befalls sind Juckreiz und Krustenbildung. Später plagen offene Wunden das Tier, häufig blutend oder nässend.


Sie erkennen dies am Verhalten Ihres Tieres, weil das Pferd mit starker Abwehr beschäftigt ist. Dazu zählt Schaben, Nagen oder Kratzen. Wenn Sie jetzt nicht eingreifen, droht eine Infektion der Wunden und deren Entzündung.


Symptome eines Befalls durch die Herbstgrasmilbe

> offene, nässende oder blutende Wunde

> Haarverlust um die Wunde herum

> Krustenbildung

> Juckreiz

Häufig sind die Grasmilben bereits weitergezogen, wenn Sie die Wunden entdecken. Unerfahrene halten die Symptome dann für Mauke, doch die Reizungen können hier auch im Nüsternbereich auftreten. Naturgemäß hängen sich die Milben oft an die Beine und dort in die Fesselbeuge. Sie wandern aber auch herum, was sie zu allen möglichen anderen Stellen bringt, zum Beispiel auf den Rücken des Pferdes.



Herbstgrasmilben Befall erkennen


Vermuten Sie, dass Ihr Pferd mit Grasmilben befallen ist, gibt es einen einfachen Test. Er hat sich in erster Linie für die Wiese bewährt, funktioniert aber auch am Pferd. Die Larven selbst sind sehr klein, nur bis 0,3 mm. Mit bloßem Auge ist das kaum sichtbar, vor allem nicht im Fell. Nehmen Sie daher ein weißes Blatt Papier und halten es dicht an Ihr Pferd. Bemerken Sie nach einer Weile kleine orange-gelbe Pünktchen darauf, ist die Wahrscheinlichkeit eines Befalls mit der Herbstgrasmilbe groß.


Der Biss selbst überträgt übrigens keine Erkrankungen. Dennoch können sich Folgeerkrankungen entwickeln, sofern man nichts unternimmt. Zwar fallen die Larven nach einiger Zeit von allein wieder ab. Doch dem Pferd sollt unnötiges Leiden erspart werden. Hierzu ist der Gang zum Tierarzt unvermeidlich. Er kann einen Herbstmilbentest durchführen, sodass Sie über den Befall Sicherheit bekommen. Wer nichts unternimmt, riskiert Folgeerkrankungen wie Mauke, Pilz oder Schuppenbefall.



Was können Sie nach einem Befall mit Herbstmilben tun?


Hat man einen Milbenbefall festgestellt, ist das nicht nur schlecht. Denn nun können Sie aktiv gegen den Befall und die Wunden vorgehen. Kontrollieren Sie dazu ihr Tier gründlich, und zwar über mehrere Tage lang. Sie können nie sicher sein, dass es sich nur um eine Larve handelt. Lassen Sie sich dabei Zeit, nutzen Sie die tägliche Pflege zur Untersuchung. Suchen Sie nach Hautveränderungen, kahlen Stellen, Verkrustungen sowie offenen Wunden. Sind Sie fündig geworden, gibt es mehrere Mittel, mit denen Sie Ihrem Tier Erleichterung verschaffen können.


Offene Hautstellen bei Herbstgrasmilben beruhigen: So gehen Sie vor!

> Scheren Sie zunächst die Stelle rund um die Wunde. Schaben Sie vorsichtig um die Wunde herum, bis Sie sie freigelegt haben. 

> Nutzen Sie anschließend milde Mittel zum Waschen. Pferdeshampoo eignet sich dazu gut.

> Anschließend sollten die Stellen mit einer desinfizierenden Lösung gespült werden, bei Bedarf auch in Verbindung mit einem befeuchteten Verband, Umschlag oder Pflaster. 

> Geben Sie am Ende ein Hydrogel auf die Stellen. Hierbei handelt es sich um ein fettfreies Gel mit einem hohen Wasseranteil, atmungsaktiven und pflegenden Eigenschaften. Hydrogele verhindern das Austrocknen von Wunden und wirken massiver Krustenbildung entgegen, die die Entstehung von Narben begünstigen kann. 

Sind die Larven der Herbstgrasmilben entfernt, sollten Sie die Wunde pflegen und den Juckreiz bekämpfen. Dieser entwickelt sich nach maximal 24 Stunden, dauert aber viel länger als beispielsweise ein Mückenstich: Er kann bis zu zwei Wochen anhalten. Helfen Sie Ihrem Tier: Sie verhindern damit, dass die Wunde verunreinigt wird. Bekämpfen Sie daher stets auch den Juckreiz! Das funktioniert mit allem, was beruhigt und desinfiziert.



Immunsystem stärken gegen Herbstgrasmilben


Das Immunsystem zu stärken, ist besonders wichtig. Warum: Bei geschwächtem Immunsystem wird das Pferd anfälliger für bestimmte Erkrankungen als Folge der Milbenbisse. Oben erwähnten wir bereits Pilz, Schuppen oder Mauke. Reduzieren Sie diese Gefahr, indem Sie die Abwehr Ihres Tieres stärken.

Kupfer, Zink oder auch Selen helfen dem Immunsystem auf die Sprünge. Sie verhindern dadurch auch den Ausbruch einer Grasmilbenallergie! Am besten versorgen Sie Ihr Pferd mit einem hochwertigen Mineralfutter. So können Sie sicher stellen, dass Ihr Pferd mit allen nötigen Mikronährstoffen versorgt wird. Geben Sie zudem mehr Vitamin C und Antioxidantien, etwa durch Beimischung von Hagebutten, Aronia oder einem Futterzusatz für die Abwehrkräfte. Aber auch B-Vitamine tragen zu einem starken Immunsystem bei. Stärken Sie zudem den Magen-Darm-Trakt, damit all das gute Futter auch richtig verwertet wird. Dafür eignen sich Kräuter oder spezielle Ergänzungsfuttermischungen, die harmonisierend auf die Darmflora wirken können.



Herbstgrasmilben Befall: So beugen Sie vor!


Sind einmal Milben aufgetreten, geschieht das vermutlich immer wieder, weil die Tiere auf der betreffenden Wiese heimisch sind. Doch Sie und Ihr Pferd sind dem nicht hilflos ausgeliefert:


+ Wenn Sie wissen, wo Ihr Pferd sich mit Herbstgrasmilben infiziert hat, meiden Sie den Bereich nach Möglichkeit.

+ Kontrollieren Sie zudem von Juli bis weit in den Herbst hinein Fell und Haut Ihres Pferdes.

+ Sie können an gefährdeten Stellen auch Abwehrmittel aus Kokosöl, Neemöl oder ätherischen Ölen auftragen. Herbstgrasmilben hassen diesen Geruch und meiden dann das Tier

+ Eine Milbenimpfung bietet sich nicht in jedem Fall an, denn sie belastet den Organismus des Pferdes


Fazit: Herbstgrasmilben Befall erkennen und vorbeugen hilft Ihrem Tier!


Herbstgrasmilben und ihre Larven sind echte Plagegeister. Sie befallen Pferde im Spätsommer und Herbst. Oft bleiben sie unbemerkt, bis sie zubeißen. Dann sollten Besitzer rasch handeln, denn wer zögert, riskiert Infektionen. Nützlich dabei sind pflanzliche Abwehrmittel, pflegende Stoffe gegen den Juckreiz und viel Unterstützung für das Immunsystem. Dann wird Ihr Tier bald wieder fit sein!







Achtung: Eine Futterumstellung ersetzt keinen Tierarzt oder Therapeuten. Bitte verständigen Sie bei akuten Problemen immer einen Fachmann. Bei den Empfehlungen handelt es sich lediglich um eine Anregung. Lassen Sie sich hier gerne von einem erfahrenen Barynesse-Futterspezialisten beraten.

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