top of page

Was tun, wenn Ihr Pferd sein neues Futter nicht frisst?

Viele Pferdebesitzer kennen es. Man kauft ein neues Ergänzungsfutter oder man mischt eine neue Kräutermischung mit unter das Futter und das Pferd frisst es nur ungern oder sogar gar nicht. Manche Pferde lassen sich auch mit den bekannten Tricks nicht überlisten das neue Futter zu fressen.


Die oft verbreitete Meinung: „Wenn er es nicht frisst, dann braucht er es auch nicht“, stimmt leider so nicht! Viel zu oft beweisen dies die Pferde, die jährlich durch die Aufnahme von Giftpflanzen sterben oder schwer erkranken.


Auch bei Pferden ist der Geschmack ein Lernprozess. Ähnlich wie bei Menschen müssen dies schon die Kinder, in dem Fall die Fohlen, lernen und können sich dann ein Leben lang an verschiedene Geschmäcker erinnern. So können die Pferde aus der Erinnerung entscheiden was gut ist oder was schlecht. Pferde, die in ihrem Leben noch nie eine Karotte gefressen haben, müssen den spezifischen Geschmack einer Karotte auch erst lernen. Denn auch wenn Pferde gerne mal mit den Hufen im Boden scharren und Wurzeln fressen, dürfte vor vielen tausend Jahren in der Tundra oder im Wald keine Karotte darunter gewesen sein. Was wir aus dieser Erfahrung lernen ist, dass eine noch nicht mit der „Geschmackserinnerung“ gekoppelte Verknüpfung im Gehirn stattgefunden hat und diese durch ständige Wiederholung geübt und somit gefördert werden kann.



Geben Sie zum Wohle Ihres Pferdes nicht auf!

Wenn ein Pferd das neue Ergänzungsfutter bzw. die neue Kräutermischung nicht auf Anhieb frisst, heißt es nicht dass diese nie gefressen wird. Man muss die Dosis eventuell auf ein Minimum reduzieren und langsam steigern wenn sich das Pferd an den Geschmack des neuen Futters gewöhnt hat.


Da heutzutage fast kein Futtermittel für Pferde ohne zugesetzen Zucker oder süß schmeckende Bestandteile (Mais, Apfeltrester, Stevia/Honigkraut, Zuckerrübenschnitzel usw.) auf dem Markt erhältlich ist, werden unsere Pferde leider viel zu früh in ihrem Geschmackssinn verdorben. Da Pferde diesen "süßen" Geschmack sehr gerne fressen, gibt es immer neue Sorten Pferdefutter (auch getreidefreies Mischfutter) die auf diese "Geschmacksverstärker" nicht verzichten können oder wollen. So werden unsere Pferde sehr früh darauf programmiert wie etwas zu schmecken hat. Diese Fehlprogrammierung macht uns dann eine Futterumstellung auf möglichst naturbelassene Mischfutter und Kräuter (u. a. Bitterkräuter - die gerade für die Verdauung und den Stoffwechsel sehr förderlich sind) manchmal sehr schwer.

Gewöhnen Sie Ihr Pferd langsam an den "natürlichen" Geschmack!

Meist führt uns Geduld und die langsame Steigerung der Dosis ans Ziel. Viele Pferde fressen auch neues Futter, wenn man einen geriebenen Apfel oder eine geriebene Karotte unter darunter mischt. Starten Sie im Zweifelsfall immer erst mit einer minimalen Portion - dies kann nur ein Teelöffel einer Kräutermischung oder Pulvers/Pellets eines Ergänzungsfutters bedeuten, was dann von Tag zu Tag minimal gesteigert wird.


Ein Schuss Honig, Apfel- oder Karottensaft bewirkt oft auch, dass Pferde Ihre Verweigerungshaltung aufgeben. Luzerne, Haferflocken und Ölsaaten (Lein-, Hanf- und Chiasamen) werden ebenfalls gerne angenommen. Manche Ergänzungsfutter können auch mit Wasser zu einem Brei angerührt werden und dem Pferd mit einer Spritze direkt ins Maul verabreicht werden. Die meisten Pferde aber werden das nicht gerne über langen Zeitraum mit sich machen lassen.


Es ist zudem wichtig, dass Pferde nicht schon von klein auf darauf trainiert werden, dass Futter immer süß schmecken muss. Man kann Pferde auch später noch an einen "neuen" Geschmack gewöhnen, allerdings braucht es hierfür meist Geduld.


Es lohnt sich aber, wenn man sein Pferd auf Dauer gesund und natürlich ernähren will.

Comments


bottom of page