Im Jahre 2008 wurde der Riesen-Bärenklau zur Giftpflanze des Jahres gewählt und das nicht ohne Grund!
Vielerorts begegnet man beim Spaziergang mit seinem Liebling immer häufiger diese beeindruckende Pflanze. Jedoch sollten Hundehalter die Pflanze und den oftmals damit verbundenen Kontakt unbedingt meiden! Der Riesen-Bärenklau, auch Bärenkralle, Herkulesstaude oder Herkuleskraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler. Bärenklau wurde im 19. Jahrhundert als Ziergewächs aus Asien nach Europa importiert. Diese bis zu drei Meter hoch werdenden Pflanzen wuchern mittlerweile vielerorts in der freien Natur und verdrängen einheimische Pflanzen.
Inhaltsstoffe
Der Riesen-Bärenklau enthält photosensibilisierende Substanzen sowie ätherische und fette Öle. Letztere sind jedoch nur in den Ölstriemen der Früchte vorhanden. Pflanzenteile wie Stängel, Blätter, Blüten, Pflanzensaft und auch Wurzeln enthalten verschiedene Furocumarine wie Xanthotoxin, Psoralen und Bergapten. Sie sind in allen Pflanzenbestandteilen enthalten und hochgiftig. Diese können bei Menschen und Tieren fatale Hautreaktionen in Verbindung mit Sonnenlicht auslösen.
Schnüffeln an Bärenklau kann bereits schwerste toxische Reaktionen hervorrufen!
Fassen Sie das Herkuleskraut ohne Gummihandschuhe und adäquater Schutzkleidung nicht an! Bitte stellen Sie auch sicher, dass Ihr Hund keinen Kontakt mit dieser gefährlichen Pflanze hat. Ein einfaches kurzes Schnüffeln am Riesen-Bärenklau kann bereits ausreichen sein um schwerste Vergiftungserscheinungen hervorzurufen.
Furocumarine sind phototoxische Substanzen, die UV-Licht absorbieren und mit der daraus gewonnen Energie chemische Reaktionen auslösen. Bei Hautkontakt mit dem Riesen-Bärenklau kommt es unter Sonnenlichteinwirkung zu verbrennungsähnliche Rötung, Schwellung und Blasenbildung der Haut und anschließendem Haarverlust. Besonders gefährdet sind wenig behaarte und unpigmentierte Körperpartien, wie Kopf und Bauch. Bei empfindlichen Tieren oder Menschen genügt bereits ein einfacher Kontakt mit der Oberfläche der Blätter um starke Hautschädigungen zu verursachen.
Nicht nur der direkte Hautkontakt können hochgefährlich sein!
An heißen Tagen gibt der Riesen-Bärenklau zudem die in der Pflanze enthaltenen Furanocumarine an die Umgebung ab. Bei einem längeren Aufenthalt in der unmittelbaren Nähe der Pflanzen kann es zu den oben beschriebenen Symptomen oder auch zu starker Atemnot kommen. Ausgasende Furanocumarine können schwere Atemwegserkrankungen wie z. B. eine akute Bronchitis verursachen.
Erste-Hilfe bei Kontakt mit Riesen-Bärenklau
Bei Kontakt mit Herkuleskraut sollte die Stelle gründlich abgewaschen und sofort vor der Sonne geschützt werden. Je nach Stärke der Schädigungen empfiehlt es sich zeitnah einen Arzt bzw. Tierarzt aufzusuchen. Bei starken und großflächigen Hautschädigungen besteht die Gefahr eines Schocks. Die Ausheilung der Verletzungen ist langwierig und oftmals bleiben unschöne Narben und Pigmentveränderungen zurück. Zur Vermeidung schwerwiegender Folgeschäden sollten Sie als Hundehalter immer aufmerksam sein und ihren Hund genau beobachten, um auch kleinere Anzeichen einer Kontaktreaktion oder Vergiftung möglichst früh erkennen zu können. Im Zweifelsfall sollten Sie Ihren Liebling lieber einmal zu oft einem Fachmann vorstellen.
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